Der Schulmorgen vom Donnerstag, 18. Januar wird den rund 300 Schülerinnen und Schülern der Sekundarschule Seuzach noch lange in Erinnerung bleiben. Grund dafür ist der inszenierte Stromausfall, den die Schule im Rahmen des «Blackout Days» durchführte. Einen solchen Ausnahmezustand am eigenen Leib zu erleben, vermittelte allen Beteiligten unsere grosse Abhängigkeit von Strom und weiteren Ressourcen.
Storen unten, die elektrischen Türen mit einem Keil offengehalten und die Gänge mit einzelnen Teelichtern beleuchtet: So fanden die Schülerinnen und Schüler der Sek Seuzach ihr Schulhaus am Donnerstagmorgen vor. Der Blackout dauerte bis in die Mittagsstunden an und zwang Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler, sowie sonstiges Personal der Sek für einmal ihren Schulalltag, ohne den Gebrauch vom omnipräsenten Strom zu gestalten.
Kerzenschein und Improvisation
In jedem kerzenbeleuchteten Zimmer der Sek Seuzach war am «Blackout Day» eine andere Strategie seitens Schülerschaft, sowie Lehrpersonen im Umgang mit der Ausnahmesituation vorzufinden. Während sich einige ohne iPad, Beamer und Licht mit Velo-Lampen, Papier und Stift zu helfen wussten, nutzten andere gerade die Ausgefallenheit des Blackouts um einen noch praxisorientierteren Unterricht durchzuführen. So erlebte etwa die Klasse A1a im Fach Natur und Technik ein Optik-Experiment mit Kerzen, welches in der Dunkelheit fantastisch zum Ausdruck kam. Improvisieren musste auch der Sportlehrer Raphael Fritschi, der mit seiner Klasse einen Postenlauf im Kerzenlicht durchführte. «Ich sah es als Herausforderung an, den Sportunterricht mal anders zu gestalten, […] und ich war von den Reaktionen der Schülerinnen positiv überrascht.»
Vertiefung der Thematik
Als die Schüler- und Lehrerschaft sich schon langsam zu stromlosen Profis zu transformieren begannen, wurden sie durch eine Lautsprecherdurchsage in der Arena des Schulhofs zusammengerufen. Dort adressierte Pascal Merk, der Schulleiter der Sek Seuzach, sowie Ilona Meili, Projektleiterin von MYBLUEPLANET, einige Worte an die versammelte Menschenschaar, um den inszenierten Stromausfall offiziell für beendet zu erklären.
Im Anschluss wurde die Thematiken Stromversorgung und Blackout nochmals in den Klassenverbänden vertieft. Nach einer angeregten Diskussion in ihrer Klasse fasste Sara, Schülerin aus der B1d ihr Erlebnis vom «Blackout Day» so zusammen: «Ich fand den Morgen sehr spannend. Jetzt merkt man erst so richtig, wie fest wir vom Strom abhängig sind und dass wir diese Ressource mehr schätzen sollten.»
Ein erlebnisreiches Kampagnenjahr für die Sek Seuzach
Mit dem Gong, der nun wieder funktioniere und zugleich das Mittagessen einläutete, kam der «Blackout Day» an der Sek Seuzach zu einem Ende. Dies war bereits der zweite Aktionstag der Schule in ihrem ersten Jahr des Programms Klimaschule. Der Dritte und sogleich Letzte wird im Frühling stattfinden und sich rund um das Thema Biodiversität drehen, wobei sich die Schülerinnen und Schüler aktiv bei der Aufwertung ihres Schulareals einbringen werden. Wir sind gespannt und freuen uns auf die kommenden Massnahmen der Sek Seuzach im Programm Klimaschule.