Einen entscheidenden Schritt in Richtung Nachhaltigkeit ging die Schulen in Bichelsee-Balterswil am 24. September. Denn jetzt verfügt die Sekundarschule über eine eigene Solaranlage.
Ein nicht gerade alltäglicher Schultag fand am Dienstag in Bichelsee-Balterswil statt. Die Sekundarschule Lützelmurg und die Primarschulen Rietwies und Traber führten an diesem Tag nämlich zusammen mit dem Programm Klimaschule den «Baustellentag» durch. An diesem Tag entstand die schuleigene 51.2 kWp Photovoltaikanlage.
Dieser Tag, der den Höhepunkt des Kampagnenjahrs «Jede Zelle zählt» darstellt, stand ganz im Zeichen des Schwerpunktthemas Energie. Im Zentrum des Geschehens waren am Baustellentag die Schülerinnen und Schüler der drei Schulen. Diese durften beim Bau der von der Schulbehörde finanzierten Solaranlage selbst Hand anlegen. Aber von Anfang an…
Workshops zum Stromverbrauch
Die Sonne drückte und gab sich alle Mühe sich an diesem Tag zu zeigen, vermochte es aber nicht wirklich die Nebelschicht zu durchbrechen. Von den ersten Morgenstunden an hätten eigentlich sechs Sekundarschülerinnen und Schüler mithelfen sollen, die Photovoltaikmodule auf dem Dach der Turnhalle des Sekundarschulhauses zu verlegen. Aufgrund der etwas widrigen Wetterbedingungen und der Rutschgefahr auf dem Schrägdach wurde diese Aktion aber um zwei Stunden verschoben.
In dieser Zeit war für die Primarschülerinnen und -schüler ein interessantes Programm vorgesehen. Diese begaben sich klassenweise vorbildlich mit dem Velo zum Sekundarschulhaus Lützelmurg. Dort warteten drei Posten auf sie. Als erstes wurden sie von Andreas Brändle und René Riedel, vom Anlagenbauer Brändle, aufs Dach geführt. Dieser erklärte ihnen, nachdem sie das Gerüst erklommen hatten, wie eine solche Solaranlage aufgebaut ist und wie diese Strom produziert. Ebenfalls wurden ihnen die Kabel und der Wechselrichter gezeigt.
Auf dem Schulhof versuchten die Schülerinnen und Schüler verschiedene Aktivitäten – wie zum Beispiel duschen oder fernsehen – nach ihrem Energieverbrauch zu ordnen. Das gab ihnen ein Verständnis, welches Gerät denn mehr Strom verbraucht als ein anderes.
Ähnlich war auch der dritte Posten. Dort war eine Demoanlage aufgestellt, mit der die Schülerinnen und Schüler den Stromverbrauch einiger Haushaltsgeräte aufgezeigt bekamen.
Sekschüler helfen tatkräftig mit
Dann war es endlich soweit, dass die ersten der 160 Solarmodule aufs Dach gebaut werden konnten. Die erste Gruppe von motivierten Sekundarschülerinnen und -schülern machte sich mit Helm auf dem Kopf bereit und hörte aufmerksam den Instruktionen der Solarteure zu. Ohne zu zögern begannen sie – zusammen mit zwei Volunteers der UBS – Modul um Modul zu verlegen.
Diejenigen die beim Aufbau mithelfen konnten hatten sichtlich Spass bei der Arbeit. «Wenn einer fragt, wer das gemacht hat und ich dann sagen kann ‘Das habe ich gebaut’, dann ist man schon stolz auf sich», bestätigte die 15-jährige Sekundarschülerin Annina Stamm.
Die Jugendlichen waren sogar derart tatkräftig bei der Sache, dass Projektleiter Riedel bereits am Mittag ob deren Motivation und Eifers positiv überrascht war.
Daran, dass das Projekt bei den Jugendlichen ankommt, besteht jedenfalls kein Zweifel. Die 15-jährige Mia Damiani sagt jedenfalls klar: «Ich finde Klimawandel ein ernstzunehmendes Thema und ich finde, man sollte öfters drüber reden – auch in der Familie.»
Einige Schüler, wie der 15-jährige Benjamin Schwager, denken bereits in grösseren Dimensionen: «Ich finde es gut, dass die Schule so etwas macht, um auch andere Leute in der Gemeinde anzuregen Solarzellen aufs Dach zu machen. Weil die Schule eine grössere Reichweite hat als Einzelpersonen.»
Die Schulen in Bichelsee-Balterswil können sich jedenfalls auf drei weitere spannende Folgejahre im Programm Klimaschule freuen.