Am 12. Januar 2023 wurde am WG und an der WMS Basel für einen ganzen Schulmorgen der Strom abgestellt. Der Blackout Day stellte für die Schule den zweiten Aktionstag im vierjährigen Bildungsprogramm Klimaschule von MYBLUEPLANET dar. Durch direkte Betroffenheit sollte den Teilnehmenden dabei aufgezeigt werden, wie abhängig wir heutzutage von Strom sind. Ausserdem wurde damit eine Plattform geschaffen, um zu diskutieren, sich auszutauschen und den eigenen Umgang mit Ressourcen zu reflektieren.
Als die rund 750 Schüler:innen des WG und der WMS Basel am Donnerstagmorgen ihr Schulhaus betraten, merkten sie schnell, dass an diesem Tag einiges anders war als gewohnt. Nur die Notbeleuchtung in den Gängen spendete ihr karges Licht, überall waren gedämpfte Gespräche zu hören und in den dunklen Schulzimmern erwarteten sie die Lehrpersonen mit der Information, dass ein Blackout eingetreten sei. Doch wie weiter? Kann in Zeiten, in denen Laptop und Beamer im Unterricht wichtiger geworden sind als Wandtafel und Papier, überhaupt noch Unterricht ohne Strom stattfinden?
Improvisierte Lektionen und das allgegenwärtige Thema Strom
So unterschiedlich die Lektionen gewesen wären, die an diesem Morgen vorgesehen waren, so verschieden fiel auch der Umgang der einzelnen Lehrpersonen und Klassen mit der Thematik aus. Während im Deutschunterricht bei Kerzenschein darüber geredet wurde, welche elektronischen Geräte alleine schon zur Morgenroutine dazugehören, wurde im Informatikunterricht zur Abwechslung einmal die Wandtafel einbezogen. Ein gemeinsamer Nenner war dann aber doch überall anzutreffen. Die Omnipräsenz des Themas Energie und der nachhaltige Umgang mit Ressourcen.
Markus Drephal, Wirtschaft und Recht Lehrer am WG und der WMS Basel, meinte zum Unterricht an diesem Morgen: «Ich habe das grosse Glück, dass ich auf einen langjährigen Erfahrungsschatz als Lehrer zurückblicken kann und auch schon unterrichtet habe, als noch alles analog war. Mir persönlich hat an diesem Tag besonders gut gefallen, dass sich alles etwas entschleunigt hat und viele Diskussionen entstanden sind. Vielleicht sollten wir anfangen, gewisse Entwicklungen der Digitalisierung etwas kritischer zu hinterfragen.»
Eine gemeinsame Auflösung
In der 10-Uhr-Pause war der ganze Spuk dann auch schon wieder vorbei und die Schüler:innen und Lehrpersonen versammelten sich in der mittlerweile wieder erleuchteten Aula. Bei einer kurzen Ansprache löste die Schulleitung gemeinsam mit der Projektleitung der Klimaschule die Simulation auf.
Gerade für die Schüler:innen stellte der Tag ein besonderes Erlebnis dar. Dominik und Gian, beide aus der Klasse G1b, sagten dazu im Anschluss: «Wir hatten heute viele spannende Diskussionen zum Thema Strom und ich könnte mir durchaus auch vorstellen, einmal im Monat einen solchen Tag an der Schule durchzuführen. Wir haben den Morgen sehr genossen».
In der anschliessenden Lektion wurde im Klassenverband ein Dokumentationsfilm zum Thema Blackout gezeigt und der lehrreiche Morgen gemeinsam reflektiert.