Eine Studie des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) kam zum Ergebnis, dass die Luftqualität in zwei Dritteln der Schulen ungenügend ist. Durch verschiedene Tipps und einen Input von Jede Zelle zählt, können Schulen leicht dagegen ankämpfen.
Dass es sich mit dicker Luft schlecht arbeiten lässt, ist bekannt. Dass Schülerinnen und Schüler unter solchen Bedingungen nicht zu Höchstleistungen auflaufen, ebenfalls. Was nun das BAG in einer Studie aufdeckt, lässt dennoch aufhorchen. In rund zwei Dritteln der Schweizer Schulen ist die Luftqualität ungenügend. Das wirkt sich negativ auf die Konzentration und Leistung der Jugendlichen aus.
Gemessen hat das BAG den CO2-Anteil in 100 Schulzimmern. Davon erhielten zwei Drittel das Prädikat ungenügend. Ungenügend ist die Luftqualität, wenn der CO2-Wert die Marke von 2000 ppm (Teile pro Million, entspricht 0.2 Prozent) überschreitet. Dieser Vergleich spricht Bände: Der Anteil in der Aussenluft liegt bei 400ppm (0.04 Prozent).
Für frische Luft sorgen
Um zu verhindern, dass dieser Anteil solch lernwidrige Höhen erreicht, helfen einige simple Tipps. Allen voran: Lüften – und zwar ausgiebig und regelmässig. Grundsätzlich sollte jede Pause voll ausgenutzt werden, um die Fenster zu öffnen. Ausserhalb der Heizperioden kann das Fenster natürlich auch länger geöffnet bleiben, damit die alte, abgestandene mit neuer, frischer Luft ersetzt wird. An heissen Sommertagen wird bestenfalls nachts oder frühmorgens gelüftet.
Eigens hierfür hat das Bundesamt für Gesundheit einen Lüftungssimulator entwickelt. Das Programm hilft, wenn einige Zahlen zum Raum (Volumen, Personen) angegeben werden, einen detaillierten Tagesplan zu erstellen mit Lüftungsdauer und -zeitpunkt. Selbst die Lektionenzahl und Pausendauer lässt sich individuell einstellen, was auf jedes Schulzimmer zugeschnitten, für bessere Luft sorgt.
Die JZZ-Schule Rebacker in Münsingen strebt ebenfalls eine Verbesserung der Luftqualität in ihren Schulzimmern an. Zu diesem Zweck hat sich die Schule CO2-Messgeräte gekauft und gemerkt, dass ihre Zimmer allgemein schlecht belüftet sind.
Denn, damit die CO2-Konzentration permanent im grünen Bereich liegt, müsste alle 10 Minuten gelüftet werden. Gerade im Winter ist das unrealistisch. Nichtsdestotrotz, die Messgeräte kommen bei den Schülerinnen und Schülern gut an und hat gemäss den Lehrpersonen auch zur gewünschten Verhaltensänderung geführt: Es wird mehr gelüftet.
Die 8 Lüftungsregeln
Die Regeln des Bundesamts für Gesundheit:
- Vor den ersten Lektionen am Morgen und Nachmittag ausgiebig lüften, um die Lektionen mit Aussenluftqualität zu beginnen.
- Im weiteren Tagesverlauf die grossen und kleinen Pausen vollständig zum Lüften nützen.
- Beim Lüften alle Fenster immer vollständig öffnen.
- Die Schulzimmertür beim Lüften grundsätzlich schliessen.
- Keine Gegenstände auf den Fenstersims stellen – sie erschweren ein vollständiges Öffnen der Fenster.
- Im Sommer die Räume nachts oder frühmorgens möglichst lange auskühlen lassen.
- Beim Durchzug-Lüften mit offenen Fenstern und offener Schulzimmertür auch die Korridorfenster öffnen.
- Im Winter zu langes Lüften während der Heizperiode vermeiden.
Die grössten Fehler:
- Zu kurzes Lüften. Die Pausen deshalb voll zum Lüften ausnutzen.
- Gegenstände auf den Fenstersims stellen. Diese verhindern ein unkompliziertes und vollständiges Öffnen der Fenster.
- Lüften mit offener Schulzimmertür, ohne Korridorfenster zu öffnen. Dadurch kann verbrauchte Luft in das Schulzimmer gelangen.