Am Donnerstag, 16. Januar, fand im Rahmen des Kampagnenjahrs der Klimaschule der Blackout Day an der Sekundarschule Rafz statt. Die Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrpersonen erlebten den Schulalltag mal anders: ganz ohne Strom! An diesem speziellen Schultag wurde das Thema Strom und Energie unter verschiedenen Aspekten thematisiert.
Am Donnerstagmorgen, 16. Januar, fanden die Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule Rafz ihr Schulhaus überraschend stockdunkel vor. Als sie vor dem lichterlosen Schulhaus darauf warteten, hineingelassen zu werden, hörte man viele fragende Stimmen: «Warum brennt denn kein Licht?» oder «Ist der Strom im Schulhaus ausgefallen?».
Als sie endlich das Schulhaus betreten durften und die mit Kerzen beleuchteten Klassenzimmer vorfanden, bestätigte sich ihre Annahme: Heute gibt es keinen Strom im Schulhaus. Zu Unterrichtsbeginn wurden die verwunderten Schülerinnen und Schüler dann aufgeklärt: Der Strom wurde absichtlich abgestellt! Am heutigen Tag fand ein Schultag ohne Strom statt, ein Aktionstag des Programms Klimaschule. Dieser sogenannte Blackout Day bildet den Auftakt zum Kampagnenjahr Energie des Programms. An diesem Tag ohne Strom sollen die Schülerinnen und Schüler aber auch das Lehrpersonal auf die Ressource Strom sensibilisiert werden und den Dialog über den Zusammenhang von Klimawandel und erneuerbarer Energie beginnen.
«Was ist denn nun mit unserer Matheprüfung?», fragten sich die Schülerinnen und Schüler in der Klasse von Nadine Baschung. «Sie findet trotzdem statt», eröffnet die Lehrerin im dunklen Klassenzimmer. Sie fügt dann aber zur Erleichterung der Schülerinnen und Schüler schnell hinzu: Durch die erschwerten Umstände dürfen die Schülerinnen und Schüler die verkürzte Prüfung zu zweit schreiben. Eine erfreuliche Nachricht!
Natürlich nutzten die Lehrpersonen die Gelegenheit und thematisierten das Thema Strom, Energie und Klimawandel. So spielte eine Klasse beispielsweise Szenarien durch wie «Was würde passieren, wenn Rafz, der Kanton Zürich oder sogar die ganze Schweiz keinen Strom mehr hätte und wie sieht es ganz konkret mit dem Volg in Rafz oder dem Spital in Bülach bei einem Stromausfall aus?». Diskussion über unsere Abhängigkeit, aber auch die unbewusste und teilweise verschwenderische Nutzung von Strom, hörte man an diesem Tag im Schulhaus häufig. Aber auch die Nachhaltigkeit von Stromproduktion wurde zum Thema und damit auch die Frage nach besseren Lösungen.
Den Schülerinnen und Schüler schien der Blackout Day zu gefallen. Eine Sekundarschülerin in der Klasse von Nadine Baschung meinte: «Ich finde es spannend, dass man mal erleben kann, wie ein Schultag ohne Strom so ist. Schliesslich kann es auch mal zu einem Ernstfall kommen. Man könnte den Blackout Day auch öfters durchführen, um die Themen Strom und Energie mehr zu thematisieren».
Obwohl es den meisten Schülerinnen und Schüler gefallen hat, brachte der Blackout Day auch einige Schwierigkeiten mit sich. Da die Fensterstoren elektronisch bedient werden, konnten sie an diesem Tag nicht hochgelassen werden. Daher blieb es in den Klassenzimmern stets dunkel, was für die Augen ganz schön anstrengend wurde. Auch die Kerzen spendeten weniger Licht als gedacht. Während des Tages machten die Schulklassen daher öfters mal eine kurze Pause und gingen nach Draussen als Schonung für die Augen.
Alles in allem war es ein erfolgreicher Aktionstag an der Sekundarschule Rafz, der den Startschuss für das Themenjahr Energie lieferte.